Naidoos Vater Rausammy, Spitzname MC Thommy Tom, stammte aus Südafrika, hatte deutsche und tamilisch-indische Vorfahren, arbeitete in England und ließ sich mit Xaviers Mutter Eugene, einer Südafrikanerin ägyptischer Abstammung, in Mannheim nieder. Dort wuchs Naidoo schließlich im Stadtteil Wallstadt auf. Noch heute lebt er in seiner Heimatstadt, der er, auch zusammen mit seiner Band, den Söhnen Mannheims, einige Lieder widmete (z.B. „Meine Stadt“, „Wo komm ich her“).
Naidoo sagt, dass er in seiner Schulzeit oft wegen seiner dunklen Hautfarbe gehänselt und bedroht wurde, weshalb seine Kindheit und Jugend nicht immer einfach war. Um sich im Notfall besser verteidigen zu können, erlernte er damals Kickboxen. Heute bezeichnet er sich selbst oft als „Neger aus Kurpfalz“ (angelehnt an „Ein Jäger aus Kurpfalz“) und „Sohn Zions“.
Seine ersten musikalischen Erfahrungen machte er in Schul- und Kirchenchören. Er wurde Mitglied des „Celebration Gospel Choir“, mit dem er eine CD aufnahm, und der Regional-Band „Just 4 Music“. Er erlangte die mittlere Reife, begann eine Lehre als Koch, modelte für Bademoden, war Türsteher und ging unter dem Namen „Kobra“ in die USA, wo er unter diesem Namen sein erstes Soloalbum („Seeing is Believing“) veröffentlichte. Außerdem stand er bei zwei Musicals in Mannheim und Hockenheim als Hauptdarsteller auf der Bühne.
1994 trat er als Backgroundsänger beim Rödelheim Hartreim Projekt der Frankfurter Produzenten Moses Pelham und Thomas Hofmann auf. Dort wurde er vom Label3p entdeckt und als Solo-Star aufgebaut. Mit Sabrina Setlur nahm er noch im selben Jahr die Single Freisein auf und wurde so erstmals einem größeren Publikum bekannt. Die Kooperation mit 3p endete jedoch im Streit, als Naidoo mit den neu gegründeten Söhnen Mannheims erste Produktionen veröffentlichte, was nach Ansicht von 3p einen Vertragsverstoß darstellte. In der darauffolgenden Klage entschied das Landgericht Mannheim schließlich zu Gunsten Naidoos. Eine vor dem Bundesverfassungsgericht daraufhin eingereichte Verfassungsbeschwerde wurde 2005 nicht zur Entscheidung angenommen[1].
Seinen bisher größten Erfolg feierte er 2003 mit der Single „Ich kenne nichts (das so schön ist wie du)“ aus dem Album „The World According to RZA“ mit RZA, die in Deutschland Platz 1 der Singlecharts erreichte.
Für Besitz von 48 Gramm Haschisch und Fahren ohne Fahrerlaubnis wurde er im November 2000 zu 20 Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldbuße von 100.000 DM verurteilt [2]. Da das in der Öffentlichkeit jedoch wenig beachtet wurde, blieb sein Ruf davon fast unberührt.
Um seinem Faible für Sportwagen nachgehen zu können, gründete er in Mannheim eine Verleihfirma für Luxusautos, die er aber nach kurzer Zeit wegen Unprofitabilität wieder schloss.
Im Dezember 2005 veröffentlichte er sein lang erwartetes Album „Telegramm für X“. Das Album stieg sofort auf Platz 1 der LP-Charts ein und verkaufte sich bis Juni 2006 rund 600 000 mal. Das Album eroberte auch in Österreich und in der Schweiz Platz 1 der Charts. Eingeleitet wurde dieser Albumerfolg durch die sehr erfolgreiche erste Single-Auskopplung „Dieser Weg“. Der Song kam bis auf Platz 2 in den deutschen Charts und verharrte dort mehrere Wochen lang. Außerdem erreichte er die TopTen in Österreich und in der Schweiz.
Auf der Echo-Verleihung 2006 trat er sowohl als Preisträger (u.a. bester nationaler Künstler), als auch als Showact in Erscheinung. Er stellte hier zum ersten Mal die zweite Singleauskopplung „Bist du am Leben interessiert“ live vor. Dieser Song schaffte in den deutschen Singlecharts die Höchstplazierung 27.
Am 23. Juni 2006 wurde der Song „Zeilen aus Gold“ veröffentlicht, am 3. November 2006 „Was Wir Alleine Nicht Schaffen“.
Am 9. Juli 2006 sang er anlässlich der Begrüßung der deutschen Fußballnationalmannschaft auf der Fanmeile in Berlin. Kurze Zeit später veröffentlichte er seinen neuen Song „Danke“, in dem er sich bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für ihre Erfolge bei der WM 2006 „bedankt“. Der Song sollte eigentlich nur im Internet veröffentlicht werden. Nach dem großen Erfolg wurde er dann aber doch noch als Single veröffentlicht und stieg sofort auf Platz 1 der Singlecharts ein. Der Song erreichte auch in Österreich und in der Schweiz die Top-Ten.
Xavier Naidoo ist überzeugter Vegetarier "Dank eines Raps von Kool Savas bin ich Vegetarier geworden.".
Werk
Seine Texte befassen sich einerseits mit bekennendem Christentum und der Apokalypse (was ihm von manchen Gegnern den Vorwurf des Fundamentalismus eingebracht hat), andererseits mit Nächstenliebe und der Bekämpfung von Fremdenhass. Für seine Texte wurde er mehrfach ausgezeichnet, z.B. 2003 mit dem Fred-Jay-Preis.
In der deutschen Fassung des Films City of God war er Synchronsprecher des Protagonisten und Erzählers Buscapé.
In mehreren seiner Musikvideos spielen die Schauspieler Esther Schweins und Steffen Wink Hauptrollen.
Gegenwart
Im Dezember 2006 wurde Naidoo mit dem Radiopreis 1LIVE Krone ausgezeichnet.
2007 legt Xavier Naidoo, seine Soloprojekte betreffend, eine Pause ein, jedoch ist er musikalisch an einigen Projekten anderer Künstler beteiligt.
2007 hat er auch eine Kinderplatte veröffentlicht: "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew. Sie ist im Kinderbuchverlag Wolff erschienen.
Zur Zeit ist er hauptsächlich im Studio anzutreffen, wo er gemeinsam mit den Söhnen Mannheims am neuen Album Iz On arbeitet, das voraussichtlich im Frühjahr 2008 veröffentlicht wird.